Der Blattgrad des Tees: Was sagt er aus?
Bestimmt bist Du im Zusammenhang mit Tee schon mal auf den Begriff „Blattgrad“ gestoßen. Aber weißt Du eigentlich, was genau damit gemeint ist? Wir erklären es Dir! Bereite Dir nochmal schnell eine Tasse Tee zu und genieße ihn in vollen Zügen, während wir Dir zeigen, welche Tee-Blattgrade es gibt und welche Bedeutung Sie haben.
Die vier Tee-Blattgrade
Es gibt viele Faktoren, die den Geschmack Deines Tees bestimmen, von der Tee-Herstellung über die Zubereitung bis hin zur Aufbereitung des Teewassers. Doch auch der Blattgrad Deines Tees hat einen großen Einfluss auf die Aromatik. Ausschlaggebend für die Zuordnung des Tees in eine Blattgrad-Klasse ist die Größe der Teeblätter. Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Blattgrade:
- Blatt-Tee
- Broken
- Fanning
- Dust
Die Auswirkungen des Tee-Blattgrades auf den Geschmack
Unterschiedliche Tee-Blattgrade sorgen für einen jeweils ganz eigenen Geschmack. Darum werden die Blätter nach der Ernte zunächst einmal nach bestimmten Kriterien sortiert. Wichtig sind hier sowohl die Größe als auch die Qualität der Teeblätter. Schließlich soll eine bestimmte Sorte auch immer den gewohnten Geschmack liefern.
Allgemein gilt die Faustregel: Je kleiner der Blattgrad, desto feiner ist der Tee.
Blatt-Tee
In die Kategorie Blatt-Tee fallen ausschließlich ganze Teeblätter, die nicht beschädigt sind. Tee dieses Blattgrades wird in der Regel mit großer Sorgfalt von Hand gepflückt.
Broken
Der Blattgrad Broken schließt gebrochene bzw. mit Maschinen zerkleinerte Teeblätter mit ein. Broken-Tees können ihr Aroma besonders schnell entfalten. Darum sind sie oft auch kräftiger im Geschmack als Blatt-Tees und weisen eine dunklere Farbe auf. Bei der Zubereitung solltest Du hier aber besonders vorsichtig sein, denn er kann bei zu langer Ziehzeit schnell bitter werden.
Fanning
Sogenannte Fannings bestehen aus Broken-Tee, der in einem zusätzlichen Schritt gesiebt und somit noch feiner wird. Normalerweise werden Tees dieses Blattgrades für Teebeutel verwendet.
Dust
Der feinste Blattgrad wird als Dust bezeichnet. Der Name lässt es schon vermuten: Die Struktur des Tees ist beinahe so fein wie Sand oder Staub. Dust-Tees bestehen aus staubkorngroßen Blattresten. Auch hier werden die zerkleinerten Blätter sorgfältig gesiebt, damit sie besonders fein werden. Der Dust wird dann nahezu ausschließlich für Teebeutel genutzt.
Der Blattgrad des Tees und sein Kürzel
Beim Kauf Deines losen Tees kannst Du auf den Verpackungen in der Regel bestimmte Kennzeichen finden, die Aufschluss über seinen Blattgrad und die Eigenschaften geben. Folgende Abkürzungen sagen etwas über die Blattgröße und die Struktur des Tees aus:
- T: Tippy
- Teeblätter mit vielen hellbraunen bzw. goldenen Blattspitzen. Die Spitzen werden auch „Tips“ genannt.
- G: Golden
- Leicht Gold schimmernde Teeblätter mit besonders mildem Geschmack.
- F: Flowery
- Tee enthält aromatische Blattknospen mit blumigem Aroma.
- O: Orange
- Die Bezeichnung führt ursprünglich auf die Farbe des niederländischen Königshauses (Orange bzw. „Oranje“) zurück.
- P: Pekoe
- Die Abkürzung bezeichnet junge, noch zarte Blätter.
- B: Broken
- Gebrochene Teeblätter, also Broken-Tee.
- 1:
- Die 1 hinter der Buchstabenfolge steht für eine noch hochwertigere Qualität als Blattgrade ohne diese Zahl.
Die Sortierung der verschiedenen Blattgrade
Anhand der obenstehenden Abkürzungen werden die Tees sortiert. So ergibt sich am Ende eine Kombination aus Buchstaben, die Aufschluss über den Blattgrad und den Charakter des Tees geben.
Sortierungen von Blatt-Tees
- OP (Orange Pekoe): Großer Blatt-Tee
- OP sup (Orange Pekoe superior): Ähnelt dem Orange Pekoe, stammt aber in der Regel aus Indonesien.
- FOP (Flowery Orange Pekoe): Lange Blätter mit wenig Spitzen
- FOP1 (Flowery Orange Pekoe 1): Etwas hochwertigere Teeblätter als FOP
- GFOP1 (Golden Flowery Orange Pekoe 1): Mehr Blattspitzen als beim FOP
- TGFOP (Tippy Golden Flowery Orange Pekoe): Höchster Anteil an Blattspitzen
- FTGFOP (Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe): Der wertvollste, qualitativ hochwertigste Schwarze Tee. Er stammt von den besten Plantagen und wurde ausschließlich von Hand hergestellt.
- SFTGFOP (Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe): S steht für Special und somit auch für ausgezeichnete Teequalität.
- SFTGFOP1 (Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe 1): Die 1 gibt Aufschluss darüber, dass es sich hierbei um eine noch höhere Qualität handelt.
Sortierung von Broken-Tees
- BT (Broken Tea): In der Regel schwarze, offene Teeblätter.
- BP (Broken Pekoe): Der am häufigsten hergestellte Broken-Tee.
- BPS (Broken Pekoe Souchong): Broken-Tee aus Assam und Darjeeling.
- FP (Flowery Pekoe): Sehr hochwertiger Pekoe mit gröberen, fleischigeren Blättern. Stammt oft aus Sri-Lanka oder Süd-Indien.
- BOP (Broken Orange Pekoe): Eine Standardform des Broken-Tees.
- FBOP (Flowery Broken Orange Pekoe): Ein BOP mit vielen aromatischen Blattknospen.
- FBOPF (Finest Broken Orange Pekoe Flowery): Etwas hochwertigerer FBOP.
- GBOP (Golden Broken Orange Pekoe): Unebene, Gold schimmernde Blätter und wenig Blattspitzen.
- GFBOP1 (Golden Finest Broken Orange Pekoe 1): Hochwertigere Blätter als beim GBOP.
- TGFBOP1 (Tippy Golden Finest Broken Orange Pekoe 1): Sehr hohe Qualität und viele Blattspitzen.
Sortierung von Fannings
- PF (Pekoe Fannings)
- OF (Orange Fannings)
- FOF (Flowery Orange Fannings): Teilweise sind die Blätter in Broken-Qualität.
- GFOF (Golden Flowery Orange Fannings): Die hochwertigsten Fannings, stammen aus Darjeeling.
- TGFOF (Tippy Golden Flowery Orange Fannings)
- BOPF (Broken Orange Pekoe Fannings)
Sortierung von Dust-Tees
- D1 (Dust 1): Sehr feines, hochwertiges Blattgut.
- PD (Pekoe Dust): Sehr feines Blattgut aus jungen Blättern.
- PD1 (Pekoe Dust 1): Wird hauptsächlich in Indien produziert.
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